Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen
In der Familie, in der Schule oder durch Fremde: Die Folgen eines sexuellen Kindesmissbrauch beeinflussen das Leben eines Opfers erheblich. Sexuelle Gewalt im Kindesalter wirkt sich auf das Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und auf das Vertrauen in andere Menschen aus. Aber betroffene Kinder und Jugendliche können sich oft nicht allein vor sexuellem Missbrauch schützen, sie brauchen die Hilfe von Erwachsenen. Eltern und Erziehungsverantwortliche, aber auch Lehrer, Trainer, Freunde und Nachbarn sind aufgefordert, Kinder vor sexuellen Übergriffen zu schützen.
Sexueller Missbrauch von Kindern geschieht nicht in der Öffentlichkeit, sondern in der Familie, in der Verwandtschaft oder im engeren Bekanntenkreis. Die enge Beziehung zwischen Opfer und Täter erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Missbrauch über eine längere Zeit, intensiv und mit mehr (psychischer) Gewalt ausgeübt wird.
Verbale Belästigungen, sexuelle Berührungen, exhibitionistische Handlungen, Masturbation sowie orale, vaginale und anale Vergewaltigungen sind die häufigsten Formen der sexuellen Gewalt an Kindern. Nicht vergessen werden darf die Kinderpornografie, die durch das Internet besonders schnell verbreitet wird.
- Sexueller Kindesmissbrauch ist strafbar.
- Sexueller Kindesmissbrauch geschieht oft in der Familie oder im sozialen Umfeld der Betroffenen.
- Auch Frauen begehen sexuellen Kindesmissbrauch. Zudem können auch Kinder und Jugendliche anderen Menschen sexuelle Gewalt antun.
- Täterinnen und Täter nutzen ein ungleiches Machtverhältnis zwischen ihnen und ihren Opfern aus.
- Täterinnen und Täter stammen aus allen Alters- und Gesellschaftsschichten.
Kümmern Sie sich um betroffene Kinder, holen Sie sich Hilfe und erstatten Sie Anzeige. Wenn sich der Verdacht eines sexuellen Missbrauchs erhärtet, weil z.B. die Aussagen des Kindes eindeutig werden oder sogar Verletzungen erkennbar sind, werden folgende Schritte empfohlen:
- Nehmen Sie die Schilderungen des Kindes ernst. Glauben Sie ihm.
- Bewahren Sie Ruhe – Panik ist weder angebracht noch hilfreich und kann Kinder ängstigen.
- Lassen Sie Betroffene nur so viel erzählen, wie sie zu erzählen bereit sind. Stehen Sie Jungen und Mädchen als vertrauensvolle Ansprechperson zur Verfügung und schaffen Sie Situationen, in denen ein Kind über seine Erlebnisse sprechen kann.
- Erstatten sie Strafanzeige bei jeder Polizeidienststelle oder der Staatsanwaltschaft.
- Die Verantwortung für die Tat liegt einzig und allein beim Täter. Erklären Sie dies dem betroffenen Mädchen oder Jungen. Auch Sie selbst trifft keine Schuld.
- Elterntelefon "Nummer gegen Kummer"
Tel.: 0800/111 0550 (kostenlos)
Montag bis Freitag 9 - 11 Uhr, Dienstag & Donnerstag 17 - 19 Uhr - Hilfetelefon bei sexualisierter Gewalt
Tel.: 0800/22 55 530 (kostenlos und anonym)
Montag, Mittwoch & Freitag 9 - 14 Uhr sowie Dienstag & Donnerstag 15 - 20 Uhr - Kinder- und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer
Tel.: 116 111 (kostenlos)
Montag bis Samstag 14 - 20 Uhr - Hilfestelle bei sexuellem Missbrauch
Der Hilfebereich unter www.kein-kind-alleine-lassen.de bietet im Direktkontakt per Chat, Mail oder Telefon Hilfe bei sexuellem Missbrauch. - Psychologische Soforthilfe
Tel.: 0800/000 9554 (kostenlos)
täglich 9 - 18 Uhr
- Hilfeseite mit vielen nützlichen Tipps und weiterführenden Informationen von www.polizei-beratung.de
- Hilfeseite mit vielen nützlichen Tipps und weiterführenden Informationen von www.polizeifürdich.de
- Webportal der unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
- Webseite gegen sexuellen Missbrauch
- Übersicht weiterer Beratungsstellen und weiterführende Links
- Missbrauch verhindern (Polizeiliche Kriminalprävention)
- Kinder schützen - Eine Handreichung für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte (Polizeiliche Kriminalprävention
- Videoclip 1
- Videoclip 2
- Videoclip 3
- Weitere Infos zur Kampagne finden Sie hier.